XII. Internationales Nürnberger Forum 2016


Verschiedene Beiträge des Nürnberger Forums 2016 sind jetzt online:

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Germany

Prof. Dr. Dirk J. Smit, South Africa

Dr. Abdullah Sahin, UK

Prof. Dr. Heesoon Bai, Canada

Prof. Dr. Annette Schnabel, Germany

Dr. Philip Barnes, UK

Prof. Dr. Bruce Grelle, USA

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Germany

Prof. Dr. Jan Assmann, Germany

Paneldiscussion 2

Prof. Dr. Bruce Grelle, USA

Dr. Philip Barnes, UK

 

Öffentliche Theologie - Religion - Bildung. Interreligiöse Perspektiven

3. - 6. Oktober 2016

veranstaltet vom Lehrstuhl für Religionspädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Manfred L. Pirner, Prof. Dr. Johannes Lähnemann (em.) und Dr. Werner Haußmann

gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Bubmann (Praktische Theologie, Erlangen), Dr. Florian Höhne (Systematische Theologie, Fürth), Prof. Dr. Andreas Nehring (Religionswissenschaft, Erlangen) Prof. Dr. Thomas Wabel (Systematische Theologie und Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie an der Universität Bamberg) und Prof. Dr. Henrik Simojoki (Ev. Theologie/Religionspädagogik, Universität Bamberg)

in Kooperation mit dem Global Network of Public Theology (Vorsitzende: Prof. Dr. Elaine Graham, University of Chester, England; GNPT-Website) und in Verbindung mit dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Es wird bei diesem Nürnberger Forum auch einen Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen geben. Den Call for Papers für diesen Workshop sowie weitere Infos finden Sie unter der Rubrik "Young Researchers' Workshop".

Die Tagungssprache bei der Konferenz sowie beim Workshop ist Englisch.

englische Flagge English ...                   Visit us on facebook!

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EINFÃœHRUNG INS THEMA

Spätestens seit der Jahrtausendwende ist in den freiheitlich-demokratischen Gesellschaften das allgemeine Bewusstsein dafür gewachsen, dass Religion nicht lediglich als „Privatsache“ betrachtet werden kann, sondern eine unverzichtbare Öffentlichkeitsdimension hat. Leider haben häufig die religiösen Dimensionen und Hintergründe von Terrorismus und Gewaltkonflikten dieses Bewusstsein stärker befördert als die vielen positiven, konstruktiven Beiträge der Religionen zum nationalen und globalen Gemeinwohl. Zugleich ist allerdings deutlich geworden, wie sehr freiheitlich-demokratische Gesellschaften von dem zivilgesellschaftlichen und politischen Engagement von Nicht-Regierungs-Organisationen, Institutionen, Gruppierungen und Einzelpersönlichkeiten leben. Unter ihnen spielen die Religionen eine wichtige Rolle.

So ist in jüngerer Zeit verschiedentlich die Bedeutung der interreligiösen Verständigung und Kooperation für das Zusammenleben und den Frieden in der Welt hervorgehoben worden. Auf globaler, regionaler und lokaler Ebene setzen sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionen gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechte und die Bewahrung der Schöpfung sowie für die Lösung drängender Probleme, wie z.B. die Integration von Migrantinnen und Migranten, ein.   

In aller Regel beinhalten konstruktive Beiträge der Religionen zum Gemeinwohl eine Bildungsdimension: Es geht darum, Wahrnehmungs- und Denkprozesse anzuregen, zu neuen, Orientierung gebenden Perspektiven einzuladen und neue Handlungsspielräume zu erschließen. Bildung gehört somit einerseits generell zur Öffentlichkeitsdimension von Religion dazu; und andererseits stellt gerade der Bereich der öffentlichen Bildung einen wichtigen Gegenstand des gesellschaftlichen Diskurses dar, in den sich die Religionen einbringen können. Aus beiden Perspektiven stellen Pluralitätsfähigkeit und Inklusion zentrale Ziele von Bildung dar, für deren Erreichen interreligiöse Bildungsprozesse von großer Bedeutung sind. Die grundlegende Anerkennung des Anderen, gerade auch in seiner bleibenden Andersheit und Fremdheit, kann ein Lernergebnis religiöser und interreligiöser Bildung sein, das entscheidend zu einem gelingenden Zusammenleben, insbesondere auch mit zugewanderten Mitmenschen, beiträgt.   

Im Bereich des Christentums wird ein konstruktives, gemeinwohlorientiertes Selbstverständnis seit etlichen Jahren zunehmend intensiv unter dem Leitbegriff der „Öffentlichen Theologie“ („public theology“) diskutiert. Der Bildungsaspekt ist dabei immer wieder benannt worden, insgesamt gesehen aber bislang doch eher randständig geblieben. In anderen Religionen finden sich eigene Traditionen und Perspektiven, aus denen heraus gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen und reflektiert wird. Um nur einige Beispiele zu nennen: Das Judentum hat gerade in Europa eine markante kulturprägende Kraft entfaltet und sensibilisiert die Öffentlichkeit immer wieder in besonderer Weise für problematische gesellschaftliche Entwicklungen. Für Vertreter/innen des Islam in freiheitlich-demokratischen Gesellschaften wird es zunehmend wichtiger, nicht lediglich defensiv die Vereinbarkeit des Islam mit demokratischen Grundwerten nachzuweisen, sondern konstruktiv deutlich zu machen, was der Islam zum gesellschaftlichen Gemeinwohl beitragen kann. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich ein „Engagierter Buddhismus“ („engaged Buddhism“) entwickelt, der meditative Spiritualität mit aktivem sozial- und ökologiepolitischen Engagement verbindet. Und für die Bahá’ì gehört gesellschaftspolitisches Engagement grundlegend zu ihrem religiösen Selbstverständnis dazu. Dass auch bei diesen Perspektiven aus nicht-christlichen Religionen die Dimension der Bildung eine wichtige Rolle spielt, wird exemplarisch durch die wachsende Bedeutung des Islamischen Religionsunterrichts in Deutschland angezeigt.   

Das Nürnberger Forum 2016 will, ausgehend vom Konzept der „Öffentlichen Theologie“, die Potenziale der Religionen für das öffentliche Gemeinwohl bewusst machen und dabei Bildungsfragen in den Fokus rücken. Durch die Förderung des interdisziplinären und interreligiösen wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Diskurses soll die Öffentlichkeitsverantwortung der Religionen gestärkt werden, insbesondere im Hinblick auf öffentliche Bildung. Dies entspricht dem Grundanliegen der seit nunmehr 30 Jahren bestehenden Tradition der Nürnberger Foren, zur interkulturellen und interreligiösen Verständigung und Bildung in einer pluralistischen Gesellschaft beizutragen. Das Nürnberger Forum wird veranstaltet vom Lehrstuhl für Religionspädagogik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Manfred L. Pirner, Prof. Dr. Johannes Lähnemann und Dr. Werner Haußmann) gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Bubmann (Praktische Theologie, Erlangen), Prof. Dr. Andreas Nehring (Religionswissenschaft, Erlangen), Prof. Dr. Thomas Wabel (Universität Bamberg; Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie, siehe: www.uni-bamberg.de/fs-oet/) und Prof. Dr. Henrik Simojoki (Ev. Theologie/Religionspädagogik, Universität Bamberg) in Kooperation mit dem Global Network of Public Theology, GNPT (Vorsitzende: Prof. Dr. Elaine Graham, Universität Chester, England; siehe: www.chester.ac.uk/node/15313) sowie in Verbindung mit dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Unterstützt wird die Konferenz von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Ev.-lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), dem Erzbistum Bamberg, der Stadt Nürnberg (Kost-Pochersche Stiftung und Menschenrechtsstiftung), Religions for Peace Deutschland (RfP), dem Zentralinstitut Anthropologie der Religionen (ZAR) sowie dem Centre for Human Rights (CHREN), beide an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

 


abgeschlossen:

XI. Nürnberger Forum 2013

Menschenrechte und interreligiöse Bildung

Di, 24. - Do, 26. September 2013

veranstaltet vom Lehrstuhl für Religionspädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Manfred L. Pirner und Prof. Dr. Johannes Lähnemann (em.)

in Kooperation mit dem UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit und
Professor für Menschenrechte Prof. Dr. Heiner Bielefeldt,

sowie dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg (Leitung: Martina Mittenhuber)

Tagungsband erschienen:

Manfred L. Pirner & Johannes Lähnemann (Hrsg.) (2015). Menschenrechte und (inter-)religiöse Bildung. Berlin: EB-Verlag. Mehr Infos zu diesem Buch ...

 

X. Nürnberger Forum 2010

Medien-Macht und Religionen
Herausforderung für interkulturelle Bildung

Mittwoch, 29. September − Samstag, 2. Oktober 2010

Tagungsband erschienen

Manfred L. Pirner, Johannes Lähnemann & Werner Haußmann (Hrsg.) (2011), Medien-Macht und Religionen. Herausforderung für interkulturelle Bildung. Referate und Ergebnisse des Nürnberger Forums 2010 (Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung, Bd. 29), Hamburg: ebv-Verlag. 362 Seiten, 27,90 €. Mehr Infos zu diesem Buch ...

Auswahlband auf englisch erschienen:

Manfred L. Pirner & Johannes Lähnemann (Hrsg.) (2013), Media Power and Religions. The challenge facing inter-cultural learning, Oxford: Peter Lang International. 161 Seiten, 49,95 €.  Mehr Infos zum Buch ...

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